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Schule gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung

Gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung      

Zum 85. Mal jährt sich 2023 das schreckliche Geschehen der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, als die Nationalsozialisten in der Pogromnacht auch in Heidelberg zahlreiche Häuser, Geschäfte und Einrichtungen von Heidelbergerinnen und Heidelbergern jüdischen Glaubens plünderten, zerstörten und auf grausame Weise das Leben der jüdischen Gemeinde beendeten.  

Wir nehmen dies zum Anlaß, die von der Mitgliederversammlung des Bundes der Freien Waldorfschulen am 20. November 2020 verabschiedete Erklärung wieder ins Gedächtnis zu rufen:                    

  • Die Freien Waldorfschulen leisten bei der Wahrnehmung ihrer erzieherischen Aufgabe im Geiste der Menschenrechte einen Beitrag für eine Gesellschaft, die auf dem solidarischen Zusammenleben aller Menschen beruht.
  • Als Schulen ohne Auslese, Sonderung und Diskriminierung ihrer Schüler:innen sehen sie alle Menschen als frei und gleich an Würde und Rechten an, unabhängig von ethnischer Zugehörigkeit, nationaler oder sozialer Herkunft, Geschlecht, Sprache, Weltanschauung oder Religion.
  • Die Anthroposophie als Grundlage der Waldorfpädagogik richtet sich gegen jede Form von Rassismus und Nationalismus. Die Freien Waldorfschulen sind sich bewusst, dass das Gesamtwerk Rudolf Steiners vereinzelt Formulierungen enthält, die von einer rassistisch diskriminierenden Haltung der damaligen Zeit mitgeprägt sind. Die Waldorfschulen distanzieren sich von diesen Äußerungen ausdrücklich. Sie stehen im vollständigen Widerspruch zur Grundausrichtung der Waldorfpädagogik und zum modernen Bewusstseinswandel.
  • Weder in der Praxis der Schulen noch in der Lehrer:innenausbildung werden rassistische oder diskriminierende Tendenzen geduldet. Die Freien Waldorfschulen verwahren sich ausdrücklich gegen jede rassistische oder nationalistische Vereinnahmung ihrer Pädagogik und von Rudolf Steiners Werk.
  • Aus diesem Selbstverständnis arbeiten die Freien Waldorfschulen seit ihrer Gründung 1919. Waldorfpädagogische Einrichtungen engagieren sich heute weltweit in den unterschiedlichsten kulturellen, politischen, sozialen und religiösen Kontexten.

(Eine frühere Version der Erklärung wurde am 28. Oktober 2007 in Stuttgart verabschiedet.)

 

Kurzfilm:
Klare Kante gegen Rechts!
https://www.youtube.com/watch?v=yvB9KLpuQ98

Waldorfschulen positionieren sich gegen politischen Extremismus, Rassismus und Diskriminierung jeglicher Art. Der Bund der Freien Waldorfschulen wendet sich gegen jede Form von Diskriminierung, Nationalismus und Rassismus, nachzulesen in der Stuttgarter Erklärung (hier finden Sie auch weitere Hintergrundinformationen zu den Rassismus-Vorwürfen gegen Rudolf Steiner), verabschiedet im Jahr 2007 und im November 2020 überarbeitet. Da die Freien Waldorfschulen allen Schüler:innen offenstehen, ist nicht immer auszuschließen, dass sie auch für Eltern, deren Gedankengut und Handeln dem Geist der Stuttgarter Erklärung widersprechen, attraktiv sind.

 

Weitere Infos:

https://www.waldorfschule.de/ueber-un...
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